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Hunde als Schmerztherapeuten für (chronisch) Kranke?

Foto pixabay
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Wissenschaftler der Humboldt-Universität in Berlin haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass Hunde das Schmerzempfinden von Menschen positiv beeinflussen können. Die Untersuchung des Instituts für Psychologie zeigt, wie sich die Anwesenheit von Hunden im Vergleich zu menschlichen Begleitern auf das Schmerzverhalten auswirkt.

Chronische Schmerzen führen häufig zu sozialer Isolation und emotionalen Belastungen. Daher spielen psychologische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Schmerzen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ursula Hess konnte Dr. Heidi Mauersberger belegen, dass Hunde als effektive „Schmerzhelfer“ fungieren können. Ihre bloße Anwesenheit verringert nicht nur das Schmerzempfinden, sondern beeinflusst auch die physiologischen Reaktionen des Körpers auf Stress positiv.

„In Zeiten, in denen psychische Belastungen und chronische Schmerzen zunehmen, zeigt sich, dass Hunde nicht nur emotionalen Trost spenden, sondern auch körperliche Schmerzen lindern können“, betont Dr. Mauersberger, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Sozial- und Organisationspsychologie an der Humboldt-Universität arbeitet. Die Ergebnisse der Studie wurden im Open-Access-Journal Acta Psychologica veröffentlicht.

 

Hunde oder Menschen – wer hilft besser?

Das Forschungsteam untersuchte in zwei Experimenten, wie die Anwesenheit von Hunden und Menschen während schmerzhafter Situationen wirkt. Im ersten Experiment mussten die Teilnehmer ihre Hand in eiskaltes Wasser tauchen (Cold Pressor Test), während sie entweder von ihrem eigenen Hund, einem gleichgeschlechtlichen Freund oder niemandem begleitet wurden. Es zeigte sich, dass die Anwesenheit des eigenen Hundes das Schmerzempfinden deutlich reduzierte und die Stressreaktionen der Teilnehmer milderte. Die Begleitung durch einen menschlichen Freund hatte hingegen keinen so starken Effekt.

Im zweiten Experiment wurde überprüft, ob auch unbekannte Hunde eine schmerzlindernde Wirkung haben. Die Teilnehmer führten den gleichen Schmerztest durch, begleitet entweder von einem unbekannten Hund, einem fremden Menschen oder allein. Auch hier sorgte der Hund für eine deutlich bessere Schmerzbewältigung und reduzierte Stressreaktionen, besonders bei Personen, die Hunden gegenüber positiv eingestellt waren.

 

Hunde als wertvolle Helfer in der Schmerztherapie

Die Studienergebnisse zeigen, dass Hunde in schmerzhaften Situationen effektiver helfen können als menschliche Begleiter – möglicherweise aufgrund ihrer nicht wertenden und unterstützenden Natur.

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie stark Hunde das Schmerzempfinden beeinflussen. Menschen fühlen sich nicht nur emotional gestärkt, sie erleben auch tatsächlich weniger Schmerz“, erklärt Dr. Mauersberger. Dies könnte dazu führen, dass Hunde in Zukunft vermehrt in der Schmerztherapie eingesetzt werden, sei es in Krankenhäusern, während Operationen oder zur Unterstützung bei der Bewältigung chronischer Schmerzen.

 

Mein ganz persönliches Fazit:

Der Umstand, dass Hunde bzw. Haustiere in der Lage sind, Schmerzen beim Menschen reduzieren oder sogar Krankheiten verhindern helfen , verwundert mich in keinster Weise. Meine bereits verstorbenen Schwiegereltern (in spe) besaßen zu Lebzeiten mehrere Hunde. Ihnen gemeinsam war, dass im Laufe der Zeit fast alle Hunde an Krebs erkrankten. Ich habe mich damals mit Mitte 20 gefragt, ob die Hunde nicht stellvetretend für den Besitzer diese Krankheiten übernommen haben.

Überrascht hat mich deshalb in keinster Weise die Tatsache der "Schmerzlinderung durch Hunde (bzw. Tiere)", sondern explizit der Satz: "möglicherweise aufgrund ihrer nicht wertenden und unterstützenden Natur..."

Dieser Satz hat mich an den bekannten, englischen Heiler Tom Johanson erinnert, der einmal sehr treffend formulierte:"Die EINZIGE Voraussetzung für das Heilen sind Liebe und Mitgefühl mit dem Heilsuchenden. Alles andere ist lediglich Technik..."

Ich möchte mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und (Haus-)tieren Gefühle wie Liebe und Mitgefühl dem Menschen gegenüber attestieren. Aber der Aspekt des "nicht wertenden, unterstützenden", gleichsam bedingungslos, wie in der Studie beschrieben, könnte meiner Meinung nach in diese Richtung interpretiert werden.

Nicht umsonst verzeichnen v.a. gerade die Heilerpersönlichkeiten die größten Erfolge, die den Menschen so akzeptieren, wie er ist, mit all seinen Schwächen und Fehlern und sich berufen fühlen, Menschen aus reiner Nächstenliebe und einem "geschehen-lassen-können" zu helfen. Hier steht also nicht der Wille und das Heilen-Wollen im Mittelpunkt, sondern die empathische, sich selbst nicht zu wichtig nehmende Heilerpersönlichkeit.