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Die Rolle der Milz in der TCM und warum Feuchtigkeit und Schleim (chronisch) krank machen

Foto pixabay
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In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat jedes Organ eine besondere Funktion und Bedeutung, die über das hinausgeht, was wir aus der westlichen Medizin kennen. Eines der wichtigsten Organe in der TCM ist die Milz, obwohl sie in der modernen westlichen Medizin oft unterschätzt wird. In der TCM ist die Milz jedoch zentral für unsere Gesundheit – sie ist der Schlüssel für die Verdauung, die Energieproduktion und den Transport von Nährstoffen im Körper.

 

Die Milz als Zentrum der Verdauung und Energie

Nach der TCM ist die Milz das Organ, das dafür verantwortlich ist, Nahrung in Energie (Qi) umzuwandeln. Sie extrahiert die Essenz der Nahrung und leitet diese Energie in den Körper weiter, um ihn zu nähren und die Organe zu unterstützen. Eine starke Milz bedeutet also, dass wir uns energetisch stabil fühlen, eine gesunde Verdauung haben und unsere Gedanken klar sind.

Doch was passiert, wenn die Milz schwach oder überlastet ist? In der TCM spricht man dann von einem "Milz-Qi-Mangel", und dieser kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Vor allem Feuchtigkeit und Schleim spielen hierbei eine zentrale Rolle.

 

Feuchtigkeit und Schleim: Was bedeutet das in der TCM?

In der TCM wird häufig von Feuchtigkeit und Schleim gesprochen, wenn es um die Ursachen vieler chronischer Erkrankungen geht. Diese Begriffe beschreiben nicht unbedingt das, was wir im Alltag unter Feuchtigkeit oder Schleim verstehen, sondern beziehen sich auf innere Zustände, die aus einem Ungleichgewicht im Körper resultieren.

  • Feuchtigkeit entsteht, wenn die Milz ihre Funktion nicht mehr optimal ausführt. Sie kann dann die Nahrung und Flüssigkeiten nicht richtig verarbeiten und transportieren. Diese unvollständig verarbeitete Feuchtigkeit kann sich im Körper ansammeln und blockiert die Energieflüsse.

  • Schleim ist eine noch schwerere Form von Feuchtigkeit. Wenn sich Feuchtigkeit im Körper über lange Zeit ansammelt und nicht abtransportiert wird, „verdickt“ sie sich und wird zu Schleim. Dieser kann sowohl körperliche als auch mentale Blockaden hervorrufen.

Wie Feuchtigkeit und Schleim chronische Krankheiten verursachen

In der TCM gilt: Feuchtigkeit und Schleim sind die Hauptursachen für viele chronische Krankheiten, da sie den Energiefluss (Qi) im Körper stören und Organe schwächen. Ein paar Beispiele:

  • Verdauungsprobleme: Bei einer schwachen Milz kann der Körper Nahrungsmittel nicht vollständig verdauen, was zu Symptomen wie Blähungen, Durchfall oder einem Gefühl von Schwere nach dem Essen führt. Viele Menschen, die über ständige Müdigkeit und Völlegefühl klagen, leiden oft an einer Ansammlung von Feuchtigkeit im Verdauungssystem.

  • Chronische Müdigkeit: Feuchtigkeit blockiert den freien Fluss von Qi. Das bedeutet, dass weniger Energie zur Verfügung steht, was zu einem ständigen Gefühl der Erschöpfung führen kann. Viele Menschen fühlen sich, als ob sie „durch Schlamm waten“, wenn zu viel Feuchtigkeit im Körper vorhanden ist.

  • Übergewicht und Schwellungen: Feuchtigkeit kann sich auch im Gewebe ansammeln und zu Wasseransammlungen und Gewichtszunahme führen. Ein schwaches Milz-Qi ist oft ein Grund, warum manche Menschen trotz Diäten oder Sport Schwierigkeiten haben, abzunehmen.

  • Psychische Auswirkungen: Schleim kann sich nicht nur körperlich manifestieren, sondern auch emotional und mental. In der TCM wird Schleim oft mit mentalem Nebel, Konzentrationsstörungen und sogar Depressionen in Verbindung gebracht. Wenn der Geist „verstopft“ ist, wie bei der Ansammlung von Schleim, fühlen sich die Gedanken träge und schwer an.

Alltagsbeispiele für Feuchtigkeit und Schleim

Im Alltag gibt es viele Faktoren, die die Ansammlung von Feuchtigkeit und Schleim begünstigen. Hier ein paar Beispiele, die leicht zu verstehen sind:

  1. Ungesunde Ernährung: Besonders häufig tritt ein Milz-Qi-Mangel bei Menschen auf, die zu viel kalte oder schwer verdauliche Nahrung zu sich nehmen. Rohkost, Milchprodukte oder frittierte Speisen schwächen die Milz und fördern die Bildung von Feuchtigkeit. Hast du nach einem großen Eisbecher oder einem fettigen Snack schon mal das Gefühl gehabt, „voll“ oder „schwer“ zu sein? Das ist oft ein Zeichen für eine Blockade durch Feuchtigkeit.

  2. Stress und Überarbeitung: Ständiger Stress und mentaler Druck belasten ebenfalls die Milz. In der TCM wird die Milz mit der Fähigkeit verbunden, klar zu denken und zu fokussieren. Wenn wir ständig unter Stress stehen oder uns überarbeiten, wird diese Funktion beeinträchtigt, und Feuchtigkeit kann sich im Körper anlagern.

  3. Mangelnde Bewegung: Bewegung hilft dem Körper, Qi zu mobilisieren und Feuchtigkeit auszuleiten. Ein sitzender Lebensstil führt hingegen oft zu einer Stagnation des Qi und begünstigt die Ansammlung von Feuchtigkeit und Schleim.

Wie du deine Milz stärken und Feuchtigkeit - v.a. in der kalten Jahreszeit - vermeiden kannst

Im Winter ist es besonders wichtig, die Milz nach den Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zu stärken, da Kälte und Nässe die Milz belasten und ihre Funktion schwächen können. Eine starke Milz-Funktion unterstützt nicht nur die Verdauung und die Energieproduktion, sondern hilft auch, das Immunsystem zu stärken und Feuchtigkeit und Schleim im Körper zu verhindern. Hier sind einige Tipps, wie du deine Milz im Winter unterstützen kannst:

 

1. Warme, gekochte Nahrung bevorzugen

Im Winter ist es entscheidend, warme und leicht verdauliche Speisen zu essen, um die Milz zu unterstützen. Kalte und rohe Lebensmittel belasten die Milz und können Feuchtigkeit erzeugen. Setze stattdessen auf:

  • Suppen und Eintöpfe: Besonders gut sind lange gekochte Suppen mit Gemüse, Hülsenfrüchten oder Fleisch. Knochenbrühe ist in der TCM besonders beliebt, da sie nährend und wärmend wirkt.
  • Gedünstetes oder gekochtes Gemüse: Besonders geeignet sind Wurzelgemüse wie Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis und Rüben, da sie erdende und stärkende Eigenschaften haben.
  • Warme Getreidearten: Hafer, Hirse, Reis oder Quinoa sind leicht verdaulich und stärken die Milz. Ein warmer Haferbrei am Morgen ist ideal, um den Tag gut zu beginnen.
  • Wärmende Gewürze: Ingwer, Zimt, Kardamom und Nelken unterstützen das Verdauungsfeuer (Milz-Yang) und helfen, Kälte zu vertreiben. Ein Ingwertee nach den Mahlzeiten kann die Verdauung anregen und die Milz stärken.

2. Feuchtigkeit und Kälte meiden

Die Milz hat in der TCM eine „trockenheitsliebende“ Natur. Kälte und Feuchtigkeit, sowohl von außen als auch durch die Ernährung, können ihre Funktion beeinträchtigen. Hier sind einige Maßnahmen, um dies zu verhindern:

  • Vermeide zu viele kalte Getränke: Kalte Getränke, besonders mit Eis, schwächen die Milz. Trinke stattdessen warmes Wasser oder Kräutertees.
  • Vermeide schwere, fettige und zuckerhaltige Speisen: Diese Nahrungsmittel erzeugen Feuchtigkeit und Schleim im Körper und belasten die Verdauung. Besonders im Winter solltest du auf solche Nahrungsmittel verzichten.
  • Meide Rohkost und Milchprodukte: Rohes Gemüse oder kalte Salate sind im Winter zu „kühlend“ für den Körper und erschweren die Verdauung. Milchprodukte wie Käse, Milch oder Joghurt neigen dazu, Feuchtigkeit zu erzeugen, was die Milz zusätzlich belastet.

3. Warme Getränke und Kräutertees

Warme Getränke unterstützen die Milz und helfen dem Körper, die Kälte des Winters auszugleichen. Hier sind einige empfehlenswerte Getränke:

  • Ingwertee: Fördert die Verdauung und wärmt den Körper. Du kannst frischen Ingwer mit heißem Wasser aufgießen und nach Bedarf etwas Honig hinzufügen.
  • Kardamom- und Zimttee: Diese Tees haben wärmende Eigenschaften und stärken die Mitte. Sie können auch die Verdauung von schweren Mahlzeiten unterstützen.
  • Gekochtes Wasser: Einfaches heißes Wasser trinken ist in der TCM eine wirksame Methode, um den Körper zu hydratisieren, ohne die Milz zu belasten.

4. Wärme von außen

Neben der Ernährung ist es wichtig, den Körper auch von außen warm zu halten, da die Kälte im Winter das Milz-Qi schwächen kann. Hier ein paar einfache Tipps:

  • Wärme im Bauchbereich: Halte deinen Bauchbereich warm, indem du mehrere Schichten Kleidung trägst oder bei Bedarf eine Wärmflasche auf den Unterbauch legst. Die Mitte warm zu halten, stärkt das Verdauungssystem.
  • Fußbäder: Regelmäßige warme Fußbäder am Abend helfen, die Kälte aus dem Körper zu vertreiben und fördern die Blutzirkulation.
  • Warme Kleidung: Achte besonders darauf, deine Füße und den unteren Rücken warm zu halten, da diese Bereiche nach TCM besonders empfindlich für Kälte sind.

5. Regelmäßige Bewegung

Bewegung hilft, das Qi im Körper in Fluss zu halten und Feuchtigkeit auszuleiten. Besonders im Winter, wenn die Tendenz zu mehr Passivität besteht, ist es wichtig, den Körper durch sanfte, regelmäßige Bewegung zu aktivieren:

  • Qi Gong oder Tai Chi: Diese sanften Bewegungsformen sind ideal, um das Qi zu harmonisieren und die Milz zu unterstützen, ohne den Körper zu überanstrengen.
  • Spaziergänge an der frischen Luft: Auch wenn es draußen kalt ist, sind Spaziergänge eine gute Möglichkeit, den Kreislauf in Schwung zu bringen und den Geist zu klären. Achte darauf, dich warm anzuziehen.

6. Stress reduzieren

Stress und mentale Überlastung schwächen die Milz in der TCM stark, da sie auch für das klare Denken und die mentale Verarbeitung zuständig ist. Chronischer Stress kann also zu einem Milz-Qi-Mangel führen. Hier ein paar Ansätze, um Stress im Winter zu reduzieren:

  • Meditation und Atemübungen: Tägliche Atemübungen oder Meditation helfen, Stress abzubauen und die Milz zu entlasten.
  • Ausreichend Schlaf: Guter und ausreichend langer Schlaf ist entscheidend, um die Milz zu regenerieren. Versuche, einen regelmäßigen Schlafrhythmus beizubehalten.

7. Saisonale Nahrungsmittel integrieren

Im Winter solltest du saisonale Nahrungsmittel bevorzugen, die von Natur aus wärmend und nährend sind. Beispiele für solche Nahrungsmittel sind:

  • Kürbis, Karotten, Süßkartoffeln und Rüben: Diese Wurzelgemüse haben eine wärmende und erdende Wirkung auf den Körper.
  • Getrocknete Früchte: Sie sind leicht verdaulich und liefern Energie. Besonders Datteln und Feigen sind in der TCM für die Milzstärkung bekannt.
  • Fleisch und Knochenbrühe: Insbesondere Huhn oder Rindfleisch sowie Brühen, die lange gekocht wurden, sind im Winter hervorragend geeignet, um das Yang und die Milz zu stärken.

Fazit

Im Winter ist es nach der TCM besonders wichtig, die Milz zu stärken, um Feuchtigkeit und Schleim zu verhindern und das Immunsystem zu unterstützen. Warme, gekochte Nahrung, wärmende Gewürze und Getränke sowie regelmäßige Bewegung und Stressabbau sind entscheidende Faktoren, um die Milz gesund zu halten. Achte darauf, deinen Körper sowohl von innen als auch von außen warm zu halten und dich ausgewogen zu ernähren. So kannst du deine Milz optimal unterstützen und gesund durch den Winter kommen.